Ehrenamtliche MitarbeiterInnen leisten viel in der Vereinsarbeit. Einige sogar Außerordentliches. Zu ihnen zählt Dieter Behn. In diesem Jahr würdigte ihn der Hamburger Landesverband für das große Engagement während seiner 25-jährigen Tätigkeit.
Als Polizeibeamter hatte Dieter Behn täglich Kontakt zu Opfern von Gewalt und Kriminalität. Ihr Leid ging ihm nahe und ließ ihn gedanklich nicht los. Er beschloss, in seiner Freizeit aktiv zu helfen und trat 1991 als 50-Jähriger in den WEISSEN RING ein. "Opfer bleiben nicht allein", begründete Behn damals seine Motivation. Schnell fiel er den KollegInnen durch großen Sachverstand und starke Empathie für Menschen auf, die seine Unterstützung benötigten. In einer in Hamburg wohl einmaligen Rekordzeit von wenigen Monaten wurde aus dem Mitglied Behn zunächst ein Mitarbeiter und schließlich der Leiter der Außenstelle Süderelbe. Jährlich betreute er mit seinem Team durchschnittlich über 200 Kriminalitätsopfer. Viele Fälle übernahm Behn persönlich und war dabei immer bereit, sich intensiv und gewissenhaft um die Hilfesuchenden zu kümmern. Eine langjährige Weggefährtin, die Stellvertretende Landesvorsitzende Kristina Erichsen-Kruse, stellt fest: "Er lebt den WEISSEN RING und ist unentwegt für die Opfer da."
Bald nach seiner Pensionierung leitete er zusätzlich für mehrere Jahre die Außenstelle Süd-Ost. Opferbetreuung verstand er weiterhin als seine Hauptaufgabe, dennoch investierte er sogar weitere Zeit in die Kriminalprävention und die Ausbildung neuer MitarbeiterInnen.
2010 übergab Behn seine adminstrativen Ämter an den neuen Außenstellenleiter und konzentrierte sich auf sein persönliches Kernanliegen: Die Not der Opfer zu lindern und ihnen Kraft zu spenden. Bis heute ist er aktiv. Sein Außenstellenleiter, Wolfgang Zumpe, spricht mit großer Wertschätzung über seinen erfahrenen Kollegen. Und betont dabei: "Er hat ein großes Herz."
Der Auszug eines Dankschreibens aus dem Jahr 2016 skizziert deutlich und authentisch Behns besonderen Einsatz: "Ganz herzlich danke ich Herrn Behn. Seine gewissenhafte, zeitnahe und besonders seine menschliche Unterstützung gaben mir Kraft und Zuversicht. Sein unermüdlicher Einsatz war und ist mir ein Vorbild. Immer wieder wurde ich durch ihn inspiriert und motiviert aufzustehen und weiter zu gehen. In der gesamten Abwicklung dieses Vorfalls wurde mir bewusst, welche Auswirkungen es hat und wie heilsam es für alle Beteiligten ist, wenn jeder Mensch seinem Beruf wie seiner Berufung nachgeht."
Neben all seinen Leistungen ist ihm die Stärkung des WEISSEN RINGS ein zusätzliches Bedürfnis. In den vergangenen 25 Jahren begeisterte er hunderte von Menschen für eine Mitgliedschaft im Verein. Sein Wunsch und zugleich Appell: "Diese segensreiche Einrichtung muss erhalten und gefördert werden. Motivierte Menschen, die Zeit investieren möchten, sind herzlich willkommen."
Fotos: Wolfgang Ketels